Momentaufnahmen
SO 23.04.23 / 19:00 Uhr
Haus der Kultur

Trio Invitation feat. DaniElla

Daniella Böhm – Gesang
Helmut Rieger – Klavier, Klarinette
Jaroslaw Rafalsky – Percussion
Thomas Heinelt – Kontrabass

Eintritt frei / Spenden erbeten

Was haben Tango und jiddische Lieder gemeinsam? Sie sind „Weltmusik“. Entstanden sind sie aber als musikalisches Ausdrucksmittel von Minderheiten. Ihren Weg in die Konzertsäle musste sich die Musik mühsam erobern. Die Geschichte des Tangos begann gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Buenos Aires und Montevideo, wo verschiedene Kulturen aufeinandertrafen. Im Jahre 1901 wird in Buenos Aires des erste Jiddische Theater eröffnet. Der Ursprung der Lieder, die auf Jiddisch gesungen werden, liegt im Osteuropa des 19. Jahrhunderts. Jüdische Auswanderer nahmen ihre Sprache und Musik in die Neue Welt mit. Während die überwiegend fröhliche Klezmer-Musik zum Tanz bei Festen gespielt wird, zeichnen sich jiddische Lieder vor allem durch nachdenkliche Texte und schöne Melodien aus. Diese vertonte Poesie erzählt von enttäuschter oder erfüllter Liebe, von Wünschen und Träumen, von traurigen Erfahrungen und bitterer Armut, aber auch von Hoffnung und Freiheit. Die jiddische Sprache, aus mittelhochdeutschen, hebräischen und slawischen Quellen gespeist, ist klangvoll und ausdrucksstark. Die Faszination, die sowohl Tango als auch jiddische Lieder ausstrahlen, hat sicher damit zu tun, dass beide Musikrichtungen Melancholie und Lebensfreude vereinen.

Die jeweiligen Lebenssituationen, verpackt in musikalisch-edlen Miniaturen, spiegeln die „Momentaufnahmen“ wider. Für die Opern- und Konzertsängerin Daniella Böhm ist dies ein Herzensprojekt, das sie mit ihrem Ehemann, Helmut Rieger (Klavier, Klarinette), während der gemeinsamen Jahre in Barcelona entwickelt hat. Mit von der Partie sind der in Bad Reichenhall lebende, aus der Ukraine stammende Perkussionist Jaroslaw Rafalsky sowie Kontrabassist Thomas Heinelt aus Surheim.